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Bodega Clandestina

Ein junger Wilder mischt Penedès auf: keine 30 Jahre alt, beweist Ferran Lacruz Bosch bereits mit seinen ersten Jahrgängen, welch großes Potenzial in den Weinen seiner Bodega Clandestina steckt! Außergewöhnliche Naturweine mit hohem Wiedererkennungswert, nicht nur dank der einprägsamen Namen und Labels…

Region: Penedès, Katalonien

Winzer: Ferran Lacruz Bosch

Rebfläche: 6 ha

Rebsorten: Xarel•lo, Cariñena Blanca, Malvasia

Jahresproduktion: 10.000 Flaschen 

Arbeitsweise: biodynamisch

Bodega Clandestina

Ferran Lacruz – absoluter Respekt gegenüber dem Weinberg

Als wärs gerade mal gestern gewesen, kann ich mich noch gut an mein erstes Treffen mit Ferran Lacruz Bosch erinnern – Anfang Februar 2019, Barcelona, eines der Off-Tastings rund um den Saló Vins Naturals: es ging glaub ich ausschließlich um ungeschwefelte Weine, einige waren annehmbar, vieles allerdings fehlerhaft und zum Vergessen. Als ich schon meine Hoffnungen auf eine Neuentdeckung aufgegeben hatte, stieß ich auf Ferran. Er hatte zwar keinen eigenen Tisch, dafür drei Weine seines 2018er Jahrgangs mit, alle noch ohne Etikett – denn wie sich bald herausstellen sollte, handelte es sich um den Premierenjahrgang des noch dazu jüngsten Winzers im Raum. Die Weine, zwei Xarellos und ein Carignan Blanc, hatten zweifellos noch Ecken und Kanten, doch ließen sie bereits das Talent des damals 25-Jährigen (Baujahr 1994!) erkennen, der so begeistert von seiner Gegend Penedès und seinem Projekt Bodega Clandestina erzählte! Wir waren auf einer Wellenlänge, und mir war klar: dieser Junge und seine Weine verdienen eine Chance!!

Ferran ist ein Kind des Penedès. Er wuchs in diesem Teil Kataloniens auf und bewirtschaftet heute 6 Hektar Rebflächen rund um das kleine Dorf Sant Martí Sarroca im Herzen der Weinregion unweit von Vilafranca del Penedès. Hier auf dem Hochplateau des Alt Penedès (Hoch-Penedès) auf 270-350m über dem Meeresspiegel lebt er seine Idee des katalonischen, mediterranen Weins, biodynamisch und frei von chemischen Zusätzen.

Dabei kam Ferran, der aus einer bäuerlichen Familie stammt, die immer schon Wein – und das auch immer schon ohne Zusatzstoffe – machte, selbst jedoch erst über Umwege zum Weinbau. Ursprünglich studierte er in Barcelona Tourismus, was ihn auch ein Auslandsjahr nach Salzburg verschlug. Das Studium brachte ihm zwar einen Bachelor ein, Erfüllung fand er darin aber keine, weshalb er kurzerhand ein Weinbau- und Önologiestudium dranhängte – und als frischgebackener Absolvent 2018 sogleich sein Projekt Bodega Clandestina ins Leben rief, mit der fixen Idee: „make Penedès great again“. Ferran sieht sich dabei als eine Art Botschafter seiner Region, die v.a. im Ausland aus seiner Sicht ein falsches Image hat, nämlich als Herkunft großteils billiger Massen(schaum)weine – was angesichts von 20.000 ha Rebflächen und knapp 22 Mio. Flaschen Jahresproduktion nicht ganz verwundert. Dem tritt der idealistische Winzer mit ungeschwefelten, maischevergorenen Naturweinen entgegen, die sich ganz in seinem Sinne v.a. durch ihre Sauberkeit, Präzision und einen sehr behutsamen und bewussten Einsatz von Oxidation auszeichnen! Ferran bewegt sich dafür gänzlich außerhalb jeglicher Appellation und Regularien, um größtmögliche Freiheit zu genießen.

Sämtliche Weingärten, die Ferran aktuell bewirtschaftet, sind gepachtet – denn er wollte für sein eigenes Projekt nicht seiner Familie, die ebenfalls von der Landwirtschaft lebt, Teile ihrer Weingärten und somit ihrer Einkommensgrundlage entziehen. So machte er sich auf die Suche nach den besten verfügbaren Lagen, und setzte bei seinen Recherchen neben dem Rebalter in erster Linie auf die Beobachtung der Temperaturunterscheide zwischen Tag (kurz nach Mittag) und Nacht (kurz vor Sonnenaufgang). Und wählte jene Parzellen aus, die die größten Unterschiede aufwiesen – Faktoren, die sich auf die physiologische Reife der Trauben und letztlich auch auf die Frische der Weine (weniger Alkohol, höhere Säure) in einem mediterran-warmen Weinbaugebiet auswirken. Alle Weingärten liegen auf kalkhaltigem Lehmboden in einem 20 Minuten Umkreis rund um sein Dorf verteilt, wobei bis auf einen kleinen Flecken Cariñena Blanca sämtliche Parzellen einem Weinbauern gehören, mit dem Ferran alle landwirtschaftlichen Aspekte des Weinbaus bespricht und die Bewirtschaftung zusammen erledigt – eine perfekte Symbiose sozusagen aus den Terroir-Erfahrungen des Mittfünfzigers und dem jugendlich-neugierigen Sturm-und-Drang. Bewirtschaftet wird nach biodynamischen Prinzipien, und genau genommen wären auch sämtliche Xarel•lo-Weingärten Demeter-zertifiziert – allerdings legt Ferran auf Logos und Zertifizierungen genauso wenig Wert wie auf die Regularien der Appellation. Für ihn geht halt Inhalt vor Image und Etikett, welches im übrigen mit dem Vorhängeschloss schlicht und prägnant zugleich gestaltet ist…

Der Keller ist dann alleine Ferrans Reich, und hier regiert die Dreifaltigkeit aus ungeschönt, unfiltriert und ungeschwefelt. Vinifiziert wird ausschließlich nach den Einzellagen, um das individuelle Mikroklima und die einzigartige Bodenstruktur jedes Weingartens bestmöglich auszudrücken. In der Regel unternimmt Ferran dabei mehrere Lesegänge, um optimal auf die unterschiedlichen Reifestadien der Trauben bzw. verschiedene Wurzelstöcke zu reagieren, und baut jeden davon nicht nur separat sondern auch nach unterschiedlichen Vorgaben hinsichtlich Maischestandzeit und Gebinde aus. Dabei arbeitet er mit Stahltanks, 160-Liter-Amphoren und einzelnen Eichenholzfässern von 400 und 500 Liter Fassungsvermögen, aber sein mit Abstand liebstes Gebinde ist der Glasballon, von dem er an die 80 besitzt. Die positive elektrische Ladung von Glas gegenüber der negativen von Wein würde sich Ferran zufolge in einer ruhigeren Fermentation bemerkbar machen – wir erinnern uns: gleiche elektrische Ladungen stoßen einander ab! –, außerdem erlaubt Glas weniger Oxidation und auch der Stress des Weins zur Flaschenfüllung ist durch das gleiche umgebende Material deutlich geringer. Alle Weine werden vorzugsweise im Stahltank und zumindest teilweise auf der Maische vergoren, denn nur so können laut Ferran komplexe, echte, lebendige Weine entstehen; alle Weine gehen auch durch die malolaktische Gärung und werden schließlich zwischen 4 bis 6 Monate auf der Feinhefe ausgebaut. Und erhalten danach, inspiriert vom Namen der Bodega, so treffende Namen wie Sense Papers, Fugitiu, Censurat und Confiscat – Übersetzung überflüssig…

Schön langsam mausert sich Ferran Lacruz mit seiner Bodega Clandestina zu einem wahren Botschafter seiner Heimatregion Penedès, dessen Weine nicht nur dank des Labels einen hohen Wiedererkennungswert besitzen. Die Reise von Ferran und der Bodega Clandestina hat gerade erst begonnen. Klar ist jedoch schon, dass es äußerst spannend sein wird zu beobachten, wo diese hinführen wird…

Bodega Clandestina

Ein junger Wilder mischt Penedès auf: keine 30 Jahre alt, beweist Ferran Lacruz Bosch bereits mit seinen ersten Jahrgängen, welch großes Potenzial in den Weinen seiner Bodega Clandestina steckt! Außergewöhnliche Naturweine mit hohem Wiedererkennungswert, nicht nur dank der einprägsamen Namen und Labels…

Region: Penedès, Katalonien

Winzer: Ferran Lacruz Bosch

Rebfläche: 6 ha

Rebsorten: Xarel•lo, Cariñena Blanca, Malvasia

Jahresproduktion: 10.000 Flaschen 

Arbeitsweise: biodynamisch

Ferran Lacruz – absoluter Respekt gegenüber dem Weinberg

Als wärs gerade mal gestern gewesen, kann ich mich noch gut an mein erstes Treffen mit Ferran Lacruz Bosch erinnern – Anfang Februar 2019, Barcelona, eines der Off-Tastings rund um den Saló Vins Naturals: es ging glaub ich ausschließlich um ungeschwefelte Weine, einige waren annehmbar, vieles allerdings fehlerhaft und zum Vergessen. Als ich schon meine Hoffnungen auf eine Neuentdeckung aufgegeben hatte, stieß ich auf Ferran. Er hatte zwar keinen eigenen Tisch, dafür drei Weine seines 2018er Jahrgangs mit, alle noch ohne Etikett – denn wie sich bald herausstellen sollte, handelte es sich um den Premierenjahrgang des noch dazu jüngsten Winzers im Raum. Die Weine, zwei Xarellos und ein Carignan Blanc, hatten zweifellos noch Ecken und Kanten, doch ließen sie bereits das Talent des damals 25-Jährigen (Baujahr 1994!) erkennen, der so begeistert von seiner Gegend Penedès und seinem Projekt Bodega Clandestina erzählte! Wir waren auf einer Wellenlänge, und mir war klar: dieser Junge und seine Weine verdienen eine Chance!!

Ferran ist ein Kind des Penedès. Er wuchs in diesem Teil Kataloniens auf und bewirtschaftet heute 6 Hektar Rebflächen rund um das kleine Dorf Sant Martí Sarroca im Herzen der Weinregion unweit von Vilafranca del Penedès. Hier auf dem Hochplateau des Alt Penedès (Hoch-Penedès) auf 270-350m über dem Meeresspiegel lebt er seine Idee des katalonischen, mediterranen Weins, biodynamisch und frei von chemischen Zusätzen.

Dabei kam Ferran, der aus einer bäuerlichen Familie stammt, die immer schon Wein – und das auch immer schon ohne Zusatzstoffe – machte, selbst jedoch erst über Umwege zum Weinbau. Ursprünglich studierte er in Barcelona Tourismus, was ihn auch ein Auslandsjahr nach Salzburg verschlug. Das Studium brachte ihm zwar einen Bachelor ein, Erfüllung fand er darin aber keine, weshalb er kurzerhand ein Weinbau- und Önologiestudium dranhängte – und als frischgebackener Absolvent 2018 sogleich sein Projekt Bodega Clandestina ins Leben rief, mit der fixen Idee: „make Penedès great again“. Ferran sieht sich dabei als eine Art Botschafter seiner Region, die v.a. im Ausland aus seiner Sicht ein falsches Image hat, nämlich als Herkunft großteils billiger Massen(schaum)weine – was angesichts von 20.000 ha Rebflächen und knapp 22 Mio. Flaschen Jahresproduktion nicht ganz verwundert. Dem tritt der idealistische Winzer mit ungeschwefelten, maischevergorenen Naturweinen entgegen, die sich ganz in seinem Sinne v.a. durch ihre Sauberkeit, Präzision und einen sehr behutsamen und bewussten Einsatz von Oxidation auszeichnen! Ferran bewegt sich dafür gänzlich außerhalb jeglicher Appellation und Regularien, um größtmögliche Freiheit zu genießen.

Sämtliche Weingärten, die Ferran aktuell bewirtschaftet, sind gepachtet – denn er wollte für sein eigenes Projekt nicht seiner Familie, die ebenfalls von der Landwirtschaft lebt, Teile ihrer Weingärten und somit ihrer Einkommensgrundlage entziehen. So machte er sich auf die Suche nach den besten verfügbaren Lagen, und setzte bei seinen Recherchen neben dem Rebalter in erster Linie auf die Beobachtung der Temperaturunterscheide zwischen Tag (kurz nach Mittag) und Nacht (kurz vor Sonnenaufgang). Und wählte jene Parzellen aus, die die größten Unterschiede aufwiesen – Faktoren, die sich auf die physiologische Reife der Trauben und letztlich auch auf die Frische der Weine (weniger Alkohol, höhere Säure) in einem mediterran-warmen Weinbaugebiet auswirken. Alle Weingärten liegen auf kalkhaltigem Lehmboden in einem 20 Minuten Umkreis rund um sein Dorf verteilt, wobei bis auf einen kleinen Flecken Cariñena Blanca sämtliche Parzellen einem Weinbauern gehören, mit dem Ferran alle landwirtschaftlichen Aspekte des Weinbaus bespricht und die Bewirtschaftung zusammen erledigt – eine perfekte Symbiose sozusagen aus den Terroir-Erfahrungen des Mittfünfzigers und dem jugendlich-neugierigen Sturm-und-Drang. Bewirtschaftet wird nach biodynamischen Prinzipien, und genau genommen wären auch sämtliche Xarel•lo-Weingärten Demeter-zertifiziert – allerdings legt Ferran auf Logos und Zertifizierungen genauso wenig Wert wie auf die Regularien der Appellation. Für ihn geht halt Inhalt vor Image und Etikett, welches im übrigen mit dem Vorhängeschloss schlicht und prägnant zugleich gestaltet ist…

Der Keller ist dann alleine Ferrans Reich, und hier regiert die Dreifaltigkeit aus ungeschönt, unfiltriert und ungeschwefelt. Vinifiziert wird ausschließlich nach den Einzellagen, um das individuelle Mikroklima und die einzigartige Bodenstruktur jedes Weingartens bestmöglich auszudrücken. In der Regel unternimmt Ferran dabei mehrere Lesegänge, um optimal auf die unterschiedlichen Reifestadien der Trauben bzw. verschiedene Wurzelstöcke zu reagieren, und baut jeden davon nicht nur separat sondern auch nach unterschiedlichen Vorgaben hinsichtlich Maischestandzeit und Gebinde aus. Dabei arbeitet er mit Stahltanks, 160-Liter-Amphoren und einzelnen Eichenholzfässern von 400 und 500 Liter Fassungsvermögen, aber sein mit Abstand liebstes Gebinde ist der Glasballon, von dem er an die 80 besitzt. Die positive elektrische Ladung von Glas gegenüber der negativen von Wein würde sich Ferran zufolge in einer ruhigeren Fermentation bemerkbar machen – wir erinnern uns: gleiche elektrische Ladungen stoßen einander ab! –, außerdem erlaubt Glas weniger Oxidation und auch der Stress des Weins zur Flaschenfüllung ist durch das gleiche umgebende Material deutlich geringer. Alle Weine werden vorzugsweise im Stahltank und zumindest teilweise auf der Maische vergoren, denn nur so können laut Ferran komplexe, echte, lebendige Weine entstehen; alle Weine gehen auch durch die malolaktische Gärung und werden schließlich zwischen 4 bis 6 Monate auf der Feinhefe ausgebaut. Und erhalten danach, inspiriert vom Namen der Bodega, so treffende Namen wie Sense Papers, Fugitiu, Censurat und Confiscat – Übersetzung überflüssig…

Schön langsam mausert sich Ferran Lacruz mit seiner Bodega Clandestina zu einem wahren Botschafter seiner Heimatregion Penedès, dessen Weine nicht nur dank des Labels einen hohen Wiedererkennungswert besitzen. Die Reise von Ferran und der Bodega Clandestina hat gerade erst begonnen. Klar ist jedoch schon, dass es äußerst spannend sein wird zu beobachten, wo diese hinführen wird…

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